Multi & Multi Dax
Das System ist zu 100% auf technische Analyse konzipiert. Es werden lediglich kursabhängige Meßwerte ermittelt, welche die Signale erzeugen. Das Prinzip stammt aus einer abgewandelten Momentum Strategie, was die Schwungkraft des Marktes misst. Das System arbeitet mit folgenden Teilkomponenten
Trendphase Über 40 Wochen zurück wird ermittelt ob neue Hochs (Anzahl) generiert werden. Steigt die Anzahl der Hochs, so wird dies als laufender Aufwärtstrend positiv interpretiert. Keine Steigungen bedeuten einer negativen Bewertung. Invers gesehen erfolgt natürlich auch hierzu eine Bewertung mit der Anzahl der Tiefs. Der Trendbestimmungsindikator stellt fest, ob ein Auf- oder Abwärtstrend vorliegt.
Seitwärtsphasen Generiert die obige Trendphase kein eindeutiges Richtungssignal so übernehmen folgende Komponenten die Signale welche nach einem statistischen „random walk“ erfolgt.
a.) Die Anzahl der wöchentlich erfolgten Gap´s
b.) Die wöchentliche Saisonalität.
c.) Mustererkennung: Es wird anhand des Index fünf Wochen ermittelt in welcher Reihenfolge und welcher Wahrscheinlichkeit die Hochs und Tiefs erfolgten.
Diese Indikatoren dienen lediglich als Bewegungssignale und sind eher rein zufällig. Man könnte hier auch eine Münze werfen um auf ähnliche Signale zu kommen. Der wesentliche Bestandteil des Systems besteht jedoch aus einem Risiko- und Moneymangament, welches in der Praxis zu häufig ignoriert wird.
Risiko- und Moneymangement (der Schlüssel des Systems) Stopp Los: Je Einzeltitel erfolgt ein großzügig gewählter Initialstopp der bei diesem langfristigen System auf 5,5% unterhalb des Einstiegskurses gelegt wird. Aufgrund der weiten Entfernung und der langfristigen Ausrichtung kann dieser auch als "menthaler Stopp" bezeichnet werden.
System Reset: Das System verkauft grundsätzlich in der 1. Handelswoche des Jahres, bewertet die Indizes (Rating) neu. Sollte man einen unnötigen Kauf/Verkauf vermeiden wollen, so legt man den Einstiegs Stop von 5,5% auf den Wochenendkurs der 2. Kalenderwoche. Vorraussetzung ist jedoch es erfolgt ein erneutes Kaufsignal und das Raiting des Index zum Jahresende war positiv. Diese Regelung soll verhindern, dass man zu lange aufgrund vergangener Gewinne an seinen lieblingen fest hält und sich hierdurch neue Chancen entgehen lässt.
Systemstopp: Anhand der vorherigen Signale wird die Summe aller Indizes bewertet. Werden 2/3 der Indizes mit verkaufen bewertet, (weil diese schlecht laufen) so geht der Gesamtmarkt auf verkaufen. Es ist eine größere Korrektur zu erwarten in der keine Kaufsignale mehr generiert werden. (Ansteckungsgefahr der Indizes)
Grundsätzlich würden die 3 Komponenten auch in einer Einzelbetrachtung eine Verbesserung gegenüber Buy+Hold erbringen. Jedoch in Ihrer Kombination verbessert sich erst dieser Effekt. Die genannten Stopp - Strategien hören sich zunächst sehr harmlos an. In der Praxis sind jedoch gerade diese entscheidend über den langfristigen Erolg.
Diversifizierung Die Teilkomponenten wurden so eingestellt, dass diese möglichst auf die bekannten Märkte reagieren. Es erfolgt daher keine weitere Einzelindexoptimierung. Es liegt daher Nahe in Indizes zu investieren die besonders gut auf dieses System reagieren. Da ein Risiko und Moneymangagment i.d.R. sehr individuell von den Zielen des Anlegers, sowie von Depotgrößen und dem Anlagezeitpunkt abhängig ist, muss dies jeder Anleger für sich selbst entscheiden und fest legen. Ebenso die Verfügbarkeit des Kapitals, die Depotgröße sowie der persönliche Risikoneigung des Anlegers können eine entscheidende Rolle spielen.
Anmerken möchte ich hier dass es sich bei dieser Diversifizierung natürlich nur um Aktien handelt, welche immer global sehr ähnlich verlaufen werden. Natürlich könnte man auch Assets verwenden welche gegenläufige Korrelationen zu Aktien haben, wie z.B. Anleihen oder Rohstoffe. Doch hier geht’s um Aktien und eben nicht um irgend einen Mischfond. Wer das haben will, kann das bei seiner Bank mit geringem Aufwand und wesentlich einfacher haben. Eine Diversifizierung verbessert jedoch keines Falls einen möglichen Depot Drawdown. Dieser wird nach wie vor bei Durchschnittlich 30% erwartet.
Drawdown: Interessant sehe ich auch die Verlust Minderung in Anwendung auf Fonds. Große und Langzeit bekannte aktiv gemanagte Fonds wie z.B. Templeton erreichen mit einfacher Optimierung bereits einen Verlust von 17% im buy+hold jedoch ergab sich immerhin einen Verlust über 60%! Templeton
Interprätation: Fällt die Summe der Indikatoren stark ab (Schwellenwert grüne Linie bei 9), so deutet es auf einen lang anhaltenden Abwärtstrend hin. Durchbricht die Summe der Indikatoren den Schwellenwert ist einen Aufwärtstrend zu erwarten. Daraus ergeben sich die langfristigen "Longphasen". Zur Risikooptimierung wird außerhalb dieser Longphansen in keines der Indizes investiert. Hebelung:
Hebelung: Häufig stellt sich auch die Frage ob eine "Hebelung" möglich wäre. Das ist jedoch derartig individuell das man darauf eigentlich nicht antworten kann. Wo liegt die "Schmerzgrenze"? kann man einen Totalverlust verkraften? Ich denke das muss jeder für sich entscheiden und sich diesen Fragen stellen. Beispiele aus der Vergangenheit gibt es ja genug welche entweder zum Erfolg oder Misserfolg führten. Es kann jedenfalls für eine begrenzte Zeit zumindest eine Chance sein, um aus kleinen Depotgrößen eine Größere zu erwirtschaften. Langfristig jedoch sehe ich eine Hebelung als ein diffuses Risiko welches man selbst durch aufwändige Backtests nicht voraus sagen kann. Ich verzichte daher auf eine weitere Untersuchung bzw. lasse die Frage nach einer Hebelung in diesem System aufgrund von möglichen Drawdowns unbeantwortet. Bereits schon ein Hebel von 3 hätte dieses System im Extremfall an die Grenze eines Totalverlustes gebracht.
Eine Hebelung betrachte ich daher nach wie vor als äusserst kritisch. Aus der Summe aller Durchschnitte der Indizes ist jedoch auch erkenntlich, das eine Überdiversifizierung insbesondere in "exotische" Märkte die Gesamtperformance langfristig deutlich mindern wird. Eine Übertreibung der Diversifizierung muss auch aus Gründen der Orderkosten sowie der praktischen Umsetzung vermieden werden.
Hinweis: Hinweisen möchte ich auch, dass es sich hier nur um ein Rechenbeispiel handelt. Gebühren, sowie Steuern sind nicht enthalten, da diese sehr individuell ausfallen können. Überschlägig sollten jedoch 25% hierfür in der Performance abgezogen werden. Das Handelssystem habe ist absichtlich nicht auf die Anzahl der Trades optimiert. Bei den Kauf- und Verkaufs Transaktionen sollten die zu buche schlagenden Kosten berücksichtigt werden, welche ja nach Anbieter und Anlageuniversum erhebliche unterschiede haben können.
Währungsrisiken der unterschiedlichen Länder wurden in diesem Rechenbeispiel nicht berücksichtigt und können sich nicht unerheblich auswirken. Zu beachten ist auch, dass die unterschiedliche Konstruktion der Einzelindizes zu unterschiedlichen Performance Ergebnissen führen muss. So sind etwa in den Perf. Indizes wie Dax bereits Dividenden enthalten. Vergleichsweise in Kursindizes wie €-Stox müssen zu den Kursen jedoch die Dividenden berücksichtigt werden. Im Mittel ist das System zu 70% investiert. Unterstellt man den Indizes eine durchschnittlich mittlere Dividendenrendite von 3%, so wären den Kursindizes ca. 2% an Performance hinzuzurechnen um diese fair vergleichen zu können.
Ist diese Technische Analyse perfekt? Sicherlich nicht, sondern wären schon sehr viele Leute damit reich geworden. Aber sie ist sehr nützlich, um eine Orientierung zu bekommen.
Performance, Zeitraum Natürlich performed der Dax derzeitig am besten. Ich habe den Indikator ja eigentlich auch hierfür entwickelt. Den Backtest Zeitraum habe ich absichtlich auf den Beginn des Bullenmarktes in den 90ern gelegt. (Trendmarkt) Der Interesse halber habe ich auch einen wesentlich ungünstigeren Zeitpunkt gewählt. Also den Beginn des Platzen der Dot.Com Blase ab ca. 2000 und natürlich zu Beginn der Finanzmarktkrise. Es ergeben sich natürlich wesentlich niedrigere Renditen im Laufe dieser Zeit. Durchschnittlich hat sich jedoch die Performance gegenüber buy+hold verbessert, was dagegen ja fast im "homeopatischen" Bereich anzusetzen wäre. Sehr interessant ist natürlich auch der Backtest ab 2009. Diesmal liegt Buy&Hold vorne. Aber, nur mal ehrlich wer hat denn im Jahre 2009 gewusst dass er sein komplettes Erspartes in den Markt investieren muss?
Anlageuniversum
Auf eine Empfehlung entsprechender Anlageprodukte wird in dieser Studie verzichtet. Die Studie basiert lediglich auf einer Berechung von Indexpunkten. In dieser Studie sind keine entsprechenden Hebelprodukte, besonderen Moneymangmentsysteme oder Risikomanagment vorgesehen. Grundsätzlich er achte ich ungehebelte und kostengünstige ETF´s welche den Index nahezu ähnlich abbilden als sinnvolles Instrument.
Das in den Tabellen dargestellten System stellt lediglich eine Studie eines Handelssystems dar. Es dient dem Nachweis einer langfristigen Betrachtung nach dem System und stellt keinesfalls eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung oder Beratung in der Zukunft dar. Die Tabelle darf nach belieben des Nutzers weiterverwendet, ergänzt oder veröffentlicht werden. Es sind die Urheberrechte Dritter dem DAX, DOW etc. zu beachten. Die Tabellen sind nach den mir zugänglichen Daten aus dem Internet zusammengestellt worden. Die Daten und Tabellen haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ebenso habe ich nicht die Richtigkeit der Daten aus der Vergangenheit überprüfen können.
Auf die Nutzungsbedingungen im Haftungsausschluß wird hingewiesen.