Den Dax einmal auf den Kopf stellen?
July, 05, 2017
Wenn die Börsenwelt ins Bärenlager verfällt und die Kurse in den bodenlosen Keller zu gehen drohen und viele verzweifelt sind, weil der Markt ins scheinbar Bodenlose fallen möchte gibt es auch Marktteilnehmer, deren Schaden der Anderen zu deren Gewinne machen. Sie sind Short gegangen - was heißt, sie haben auf fallende Kurse gesetzt indem sie Leerverkäufe eingegangen sind.
Das hört sich eigentlich easy an, wie eine verlockende Gelddruckmaschine. Nur gibt es dabei einige Hürden. Nicht etwa in den Anlageinstrumenten, denn dazu bietet die Finanzindustrie so ziemlich alle Fassetten wie Optionsscheine, Zertifikate, Sort-ETS mit und ohne Hebel - je nach belieben an. Warum eigentlich sollte man sich da fragen.
Und warum ich davon abrate ist jedoch sehr schnell erklärt. Verallgemeinert ist der Markt - bzw. eine Aktie durchschnittlich 2/3 der langfristigen Untersuchungen in einem steigenden Bullenmarkt oder zumindest im gleichbleibenden Seitwärtsmarkt. Nur 1/3 der Zeit befindet er sich im Bärenmarkt. Das Ganze schwankt natürlich, spielt sich aber im Groben etwa an ziemlich allen Aktienmärkten so ab.
Setzen wir einmal voraus ein Marktteilnehmer hätte ein optimale Timeing und wüsste ab wann ein Bärenmarkt beginnt. Das ist natürlich auch eine Theorie die in der Praxis nie vorkommt.
Und nun kommt noch eine weitere Dimension neben dem Timeing hinzu und das ist die Geschwindigkeit (auch Momentum) mit welcher sich die Märkte in Bärenphasen bewegen. Geschwindigkeit deshalb, weil in Bärenmärkten die Kursveränderungen zum Teil bis zum 10 Fachen der normalen Bewegung sind. Innerhalb von nur sehr wenigen Tagen kann ein Bärenmarkt bereits schnell zu Ende sein. Dann war es eben eine kleine Korrektur. Das kann sein, muß aber nicht.
Somit haben wir 3 Unbekannte. - das Timeing, - das Momentum und - die Dauer
Eine Regelmäßigkeit zierzu gibt es natürlich eher nicht.
Wird das Ganze auch noch gehebelt betrachtet, so muß man das als unbestimmtes Handeln mit unvorhersehbaren Ausgang betrachten. Also vollkommen unkontrolliert.
Bei den Börsensignalen, die ich auch veröffentliche ist ebenso die Short Steite berechnet. Nicht etwa weil diese sehr ratsam wäre, sondern einfach nur um zu erklären wie effektiv das System funktioniert.
Aus den oben genannten Gründen gehe ich in keinem Markt Short. Vernünftiger bleibt es auf eine bessere Long Gelegenheit zu warten und dann beherzt einzusteigen, auch wenn es manchmal juckt, die Risiken sind in Bärenmärkten einfach wesentlich höher als die Gewinnchancen.
Am Spruch "Short ist Mord" ist somit schon etwas Wahres.